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Insektenparadies - Weiden und strukturreiche Wiesen

Extensives Weidegrünland – Artenreicher Lebensraum

Wiesen haben sich aus Weiden entwickelt. Beides sind vom Menschen geschaffene Lebensräume unserer Kulturlandschaft, keine urtümliche Natur und brauchen für ihren Erhalt die Pflege des Menschen oder den Fraß großer Weidetiere. Etwa 17% der Fläche Deutschlands  ist Grünland, also Wiesen und Weiden. Bei der Entwicklung unserer heutigen Kulturlandschaft spielte neben der Rodung der Wälder zum Ackerbau die Beweidung eine entscheidende Rolle.

Naturnahe Weiden sind viel arten- und individuenreicher als naturnahe Wiesen. Beim Schnitt einer Wiese wird auf einen Schlag die gesamte Biomasse der Fläche entzogen und steht als Nahrungsressource für Insekten, Wirbeltiere und Weichtiere nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung.
Wiesen werden heutzutage immer häufiger geschnitten und immer intensiver gedüngt. In Folge verschwinden Wildblumen, Kräuter, Wildsamen und mit ihnen viele der rund 2000 höheren Tierarten, die im Grünland unserer Heimat leben.
Weiden sind dagegen bei extensiver Nutzung ein Hort der Artenvielfalt.
Alle Nutzungsstadien entstehen hier kleinflächig nebeneinander und das das ganze Jahr über. Durch den selektiven Fraß der Weidetiere und Tritt und Trab auf der Weide schaffen die großen Pflanzenfresser verschiedenste Kleinlebensräume im engsten Verbund auf der Weide. Wenig genutzte Bereiche mit überständiger, hoher Vegetation (ungestörte Entwicklung der Insekten – insbesondere auch im Winter) wechseln mit kurzrasigen Flächen ab, die wärmeliebenden Arten ein optimales Mikroklima bieten. Offene, lückige, rohbodenreiche Teilflächen (Tritt-Suhlstellen) sind nicht nur Keimbett für einwandernde Pflanzenarten sondern auch z.B. Neststandort für rund drei Viertel unserer Wildbienenarten.  Hinzu kommt die punktuelle Düngung durch die Weidetiere. Nach dem Zufallsprinzip erhalten manche Partien der Weide viel und andere gar keine Düngung. Entsprechend finden Spezialisten der Pflanzenwelt hier die ihrer Art gerechten Standortvorteile. Auch der Dungfladen selber hat es in sich: eine Gruppe der Insekten, die Dungfauna, tummelt sich hier und bietet wiederum Nahrung für Wirbeltiere wie Vögel und Eidechsen.













Brachland = Wiesenfalterland

 

Eiszeit im Moor